Hinter Märchenherz steht...

SARAH BALLY

DARUM ERZÄHLE ICH MÄRCHEN

Weil sie mich begeistern und mich und alle, die sie hören, reich beschenken. Jedes Mal, wenn es mir aufs Neue gelingt, meine Mitmenschen mit einem Märchen zu ermutigen und sie darin zu bestärken, vertrauensvoll und beherzt ihren Lebensweg zu gehen, bin ich tief berührt. Zudem ist es wunderschön zu wissen, dass ich mit dem Erzählen von Märchen ein gutes Miteinander fördern kann.

Wie ich den Märchen Leben einhauche

Bevor ich ein Märchen frei erzähle, setze ich mich intensiv und sorgfältig mit ihm auseinander. Während rund vier Monaten recherchiere ich den kulturellen, historischen und geographischen Hintergrund des Märchens und trage Wissenswertes über die Protagonisten zusammen. Danach denke und fühle ich mich in jede Märchenfigur hinein, um mir ein Bild zu machen, wie sie ihre Umgebung wahrnimmt und darauf reagiert.

Es vergehen Wochen und Monate, in denen ich mir das Märchen immer und immer wieder selbst erzähle, es auf mich wirken lassen und dabei neue Zusammenhänge entdecke.

Es ist wie beim Schälen einer Zwiebel, mit jeder weiteren Schicht dringe ich tiefer in die verborgene Schatzkammer des Märchens.

Meine Erkenntnisse fliessen in meine Wortwahl, meine Bewegungen und Mimik ein. So wird das Märchen in mir und durch mich lebendig und es kann seinen Weg in die Herzen der Zuhörer finden und seine Kraft entfalten.

Wie ich zum Märchenerzählen kam

Schon als Kind erfuhr ich Stärkung durch Märchen. Doch der Impuls, der alles ins Rollen brachte, war eine Geschichte, die mir während eines Wüstentreckings zuflog. Sinngemäss ging sie wie folgt: "Eine Frau hatte einen wiederkehrenden Traum. Der Traum wollte zum Leben erweckt werden und zeigte der Träumenden verschiedenste Möglichkeiten auf, wie dies geschehen könnte. Doch nichts passierte und der Traum suchte sich eines Tages jemand anderen, der ihn lebte und durch ihn und mit ihm glücklich wurde." Mein wiederkehrender Traum, Sie ahnen es, war das Märchenerzählen. Noch am selben Tag, als ich die Geschichte hörte, beschloss ich, all meine Bedenken und Ängste über Bord zu werfen, und meinem Traum zu folgen. Das war einer meiner besten Entscheidungen, denn sie bescherte mir viele Glücksmomente und Heilung.

Mein Hintergrund

2.5-jährige Märchenerzählausbildung bei Mutabor, der Schule für Märchen und Erzählkultur

aktuell Sozialdiakonin in einer reformierten Kirche: Angebot für und mit Kindern, Jugendlichen, Familien und Erwachsenen bis ins höchste Alter

CAS Gemeinwesenentwicklung

CAS Diakonie, Soziale Arbeit in der Kirche

Sozialberaterin für den Umgang mit einer Krankheit oder den Folgen eines Unfalls

Dipl. Sozialarbeiterin FH / Dipl. Sozialpädagogin FH

Praktikum in Suchtprävention

Praktikum in soziokultureller Animation in einem Jugendtreff

Pflegepraktikum auf einer Gerontologieabteilung einer psychiatrischen Klinik

Pflegepraktikum in einem Alterswohn- und Pflegeheim

Ich ganz Privat

Mein persönliches Märchen begann mit dem ersten Schneefall der Saison am 12. November 1980 in Zug. In einem windschiefen, uralten Bauernhaus, wo der Wind durch die Ritzen zog, Mäuse über den Boden tanzten und im Winter Eisblumen die Vorfenster dekorierten, lebte meiner Mutter, meine Grossmutter und ich ein einfaches Leben voller Liebe. Seit klein auf haben mich die Märchen in ihren Bann gezogen und bis zum heutigen Tag nicht mehr losgelassen.

Mit 24 Jahren traf mich die Liebe wie ein Blitz. In Bern am Bahnhof erblickte ich in rund 20 Meter Entfernung einen Mann in meinem Alter. Ich wusste sofort: Das ist er! Das ist mein künftiger Ehemann! Wir kamen ins Gespräch. Eigentlich hätte ich zum Geburtstagsfest einer Freundin gehen sollen, doch Stunden später schrieb ich ihr folgende SMS: "Liebe Stephanie, es tut mir sehr leid, ich komme heute nicht an dein Fest, denn heute, habe ich meinen zukünftigen Ehemann kennen gelernt." 1.5 Jahre später waren wir glücklich verheiratet und sind es heute noch. Kinder wurden uns leider keine geschenkt, dafür ist unsere kleine, "reinrassige", polnische Strassenhündin ins Leben gestürmt und hat unsere Herzen im Sturm erobert.

In meiner Freizeit bin ich gerne kreativ und wandere. Alle paar Jahre packe ich meinen Rucksack und bin für einige Monate unterwegs, um die Schönheit der Welt zu entdecken und zu geniessen.

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